Strom ohne Kabel und Akku
WiTricity
Das Kunstwort WiTricity setzt sich aus den Begriffen Wifi und Electricity zusammen. Die Idee, Strom durch Luft zu übertragen, entstand am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Das Forscherteam um Marin Soljacic macht sich das schon länger bekannte Prinzip elektromagnetischer Wellen zu Nutze, an dem schon Nicola Tesla forschte. Da sich die Wellen allerdings in alle Richtungen ausbreiten, ergibt sich so keine ausreichende Effizienz.
Soljacic forscht nun an der sogenannten magnetischen Resonanz im Nahfeld. Das Prinzip ist einfach: Im Abstand von etwa zwei Metern hängen sich zwei große Kupferspiralen gegenüber. Durch eine Spule fließt Wechselstrom mit einer Frequenz von 9 - 10 Megahertz. Die Energie des entstehenden magnetischen Nahfelds wird von der anderen Spule angezapft. Die empfangende Spule muss dabei eine korrespondierende Resonanzfrequenz und den richtigen Abstand zur sendenden Spule haben. Notebooks können aus dem magnetischen Feld im Raum ihre Akkus aufladen oder auch ohne Akku betrieben werden. Die Forscher betonen dass das entstehende Magnetfeld durch die genutzte Frequenz von etwa 10 Mhz für Mensch, Tier und Pflanze vollkommen unschädlich sei, da es kaum in den Körper eindringe.
Erste Erfolge wurden vor etwa 2 Jahren berichtet, als es gelang eine 60 Watt Glühbirne mit einer Effizienz von 40% zum Leuchten brachte. Vor einigen Tagen berichtete das ZDF über weitere Fortschritte. Die Forscher demonstrierten den Stand ihrer Entwicklung an einem TV Gerät und einem Notebook. Marin Soljacic entnahm anschaulich dem laufenden Notebook den Akku, ohne den Betrieb zu unterbrechen (hier ein Bericht der BBC ).
Vorteil dieser Entwicklung ist nicht nur der Wegfall weiterer Kabel im täglichen Leben, sondern ebenso brauchen wir weniger Akkus deren Produktion immer noch ein negativer Umweltfaktor ist. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern bis wir wirklich kabellos werden. Weiterführende Informationen gibt es bei Wikipedia.