Dawicontrol DC-4300
Mit gleich vier SATA-Anschlüssen erlaubt der Dawicontrol DC-4300, neben den RAID-Leveln 0 und 1 auch das Nutzen des platzsparenden RAID-5-Modus. Dazu hat der Hersteller dem Gerät einen anderen Controller-Chip aufgelötet, einen Silicon Image Sil-3421. Wie schon beim DC-150 handelt es sich auch beim großen Bruder um ein reines Software-RAID, bei dem allein der Treiber das Verteilen der Daten verwaltet.
Einen Anschluss für externe Laufwerke bietet der DC-4300 nicht, alle vier SATA-Ports befinden sich an der Oberseite der Karte. Die Position ist zwar nicht unüblich, stört jedoch je nach Gehäuse beim Verkabeln, da sich die Festplatten in der Regel an der Vorderseite des Gehäuses befinden. Somit laufen die SATA-Kabel im Bogen. Da es sich beim DC-4300 jedoch um eine Low-Profile-Karte mit halber Bauhöhe handelt, klappt dies auch in relativ schmalen Gehäusen.
Die Auswahl eines freien PCI-Steckplatzes ist bei aktuellen Mainboards jedoch schwieriger: Der DC-4300 besitzt genau wie der 3Ware Escalade 8506 einen 64-Bit breiten PCI-X-Anschluss, passt aber ebenfalls in die herkömmlichen 32-Bit-PCI-Slots. Dann steht jedoch ein Teil der PCI-Kontakte über den PCI-Slot über, womit die Karte schnell mit aus dem Mainboard herausragenden Bauteilen wie Jumper oder Elkos ins Gehege kommt. Je nach Rechner kann es daher sein, dass Sie die Karten neu arrangieren müssen, wenn Sie einen PCI-X-Controller nachrüsten.
Aktueller Kernel erforderlich
Die Inbetriebnahme unter Linux scheiterte zunächst an den Treibern. Keine aktuelle Distribution enthielt bereits den Kernel 2.6.15.4, in dem neuen Modul sata_sil24
. Es blieb der Redaktion daher nichts anderes übrig, als auf dem Testsystem mit Suse Linux 10.0 den aktuellen Kernel neu zu übersetzen. Das hatte jedoch zur Folge, dass der Onboard-Netzwerkadapter des Asus P5GD1 nicht mehr funktionierte.
Trotz korrektem Treiber erkannte das Dienstprogramm Dmraid die Festplatten jedoch nicht als RAID-Verbund. Es ist daher derzeit nicht möglich, von einem RAID-5-Verbund an diesem Controller zu booten. Statt dessen verbinden Sie jeweils eine Partition vom Typ 0xFD
und die vier Festplatten mittels Mdadm zu einem RAID-5:
mdadm --create /dev/md0 --level ↩ raid5 --raid-devices=3 --spare-d↩ evices=1 /dev/sda1 /dev/sdb1 /de↩ v/sdc1 /dev/sdd1
Die Datentransferrate dieses RAID-5-Verbunds war auffällig niedrig, so ermittelte Iozone lediglich 17 MByte/s beim Lesen. Dies dürfte mit dem brandneuen Treiber zusammen hängen, der bislang noch wenig getestet ist. Die Schreibrate hingegen lag auf dem Niveau des DC-150 mit einem RAID-1 und des Intel Advanced Host Adapters mit RAID-5.