PHP-Programmierung mit Eclipse
Alles im Griff
Die IDE Eclipse – ursprünglich für Java konzipiert – bietet eine umfassende Programmierumgebung, die einen komfortablen Editor, eine Versionsverwaltung und einen Debugger unter einer gemeinsamen Oberfläche vereint. Plugins ermöglichen es, Eclipse für viele Programmiersprachen einzusetzen: PHPEclipse verwandelt Eclipse in eine vollständige Entwicklungsumgebung für dynamische Webseiten in PHP. Auch Webentwickler profitieren so von der komfortablen und ausgereiften Umgebung. Eclipse steht als Binärarchiv unter [1] zum Dowload (99 MByte) bereit.
Abbildung 1 zeigt den Arbeitsbereich in der Standardeinstellung. Die Unterfenster lassen sich in ihrer Größe anpassen und minimieren oder maximieren. Bei manchen Unterfenstern steht nach einem Rechtsklick auf den Reiter am oberen Fensterrand die Option Detached zu Verfügung, um das Unterfenster zu verselbständigen.
Test-Setup
Für die Entwicklung dynamischer Webseiten macht es Sinn, einen Webserver mit Unterstützung der eingesetzten Skriptsprache lokal zu installieren. Dieser Artikel beschreibt ein Setup, bei dem alle Komponenten auf dem lokalen Rechner laufen. Der SVN-Server kann jedoch ebenso gut auf einem für mehrere Entwickler erreichbaren zentralen Server liegen.
Das Debugging setzt voraus, dass sich der Projektordner im Stammverzeichnis des Webservers befindet: Beim Debuggen müssen die Dateien über den Webserver laufen, damit dieser den enthaltenen PHP-Code ausführt. Andererseits benötigt der Debugger auch direkten Zugriff auf die Quellen. Beim Start von Eclipse wählen Sie als Verzeichnis für den Workspace den Stammordner des Servers. Natürlich muss sichergestellt sein, dass der Benutzer, der Eclipse ausführt, hier Schreibrechte besitzt.
Die im Artikel beschriebene Konfiguration setzt folgende Software voraus:
- Einen mit Webserver auf
localhost
mit PHP-Unterstützung - Subversion mit laufendem Subversion-Server: Falls Ihre Distribution den Subversion-Server in ein zweites Paket auslagert, müssen Sie dieses ebenfalls installieren.
- Die Eclipse-IDE mit den Plugins Subclipse und PHPEclipse. Eclipse setzt das Java Runtime Environment ab Version 1.4 voraus.
Subclipse-Installation
Subclipse (siehe [3]) steht unter der Common Public License und lässt sich einfach über die Eclipse-Plugin-Schnittstelle installieren. Help | Software updates | Find and install öffnet das Update-Werkzeug (Abbildung 2). Aktivieren Sie die Option Search for new features to install und klicken Sie auf Next. Wählen Sie dann die Schaltfläche Add remote Site und geben Sie die URL http://subclipse.tigris.org/update_1.0.x/
ein. Bei der Installation muss sichergestellt sein, dass der Benutzer, der Eclipse ausführt, Schreibrechte für das Programmverzeichnis besitzt.
TIPP
Eine Übersicht finden aller verfügbaren Plugins für Eclipse finden Sie online beim Eclipse Plugin Resource Center [4].
Eclipse kann im Moment nicht direkt über das Dateisystem auf lokale Repositories zugreifen – es sei denn, Sie kompilieren Subversion (SVN) mit den JavaHL-Bindings und weisen Eclipse unter Preferences | Team | SVN an, diese zu benutzen. Die Quellen von SVN finden Sie unter [5]. Subversion bringt jedoch einen einfach zu konfigurierenden Server mit; meist macht es weniger Aufwand, diesen auch für lokale Repositories einzusetzen.
Legen Sie zunächst mit svnadmin create --fs-type fsfs Pfad/zum/Repository]
ein Repository für das Projekt an. Den Serverzugriff stellen Sie über die Dateien svnserve.conf
(Listing 1) und passwd
(Listing 2) im Unterverzeichnis conf/
des Repository ein.
Listing 1
### conf/svnserve.conf [general] password-db= passwd realm = example realm ### eine Art "Namespace" anon-access = none ### für anonymen Lesezugriff: "read" auth-access = write
Listing 2
### conf/passwd [users] testuser = secret ### User / Passwort
Den Server starten Sie mit svnserve -d -r Pfad/zum/Repository
. Damit Subclipse auf das Repository zugreifen kann, müssen Sie es anmelden. Wechseln Sie dazu über Window | Open Perspective zur Perspektive SVN Repository Exploring. Dort finden Sie in der linken Bildschirmhälfte das Fenster SVN Repository, das alle eingebundenen Repositories anzeigt. Ganz rechts in der Werkzeugleiste dieses Fensters findet sich die Schaltfläche Add new SVN Repository. Klicken Sie darauf, und geben Sie im Dialogfenster die URL svn://localhost
ein. Subclipse fordert Sie nun auf, das Kennwort einzugeben. Nach der Eingabe erscheint das neue Repository in der Liste am linken Fensterrand.
TIPP
Bei Projekten, die unter der Kontrolle einer Versionsverwaltung stehen, arbeiten Sie stets mit lokalen Kopien der Dateien aus dem Repository: Versionsverwaltungssysteme sind dazu ausgelegt, mehreren Entwicklern das gleichzeitige Bearbeiten der selben Dateien zu ermöglichen.
Liegt das Projekt, an dem Sie in Eclipse arbeiten möchten in einem SVN-Repository, so unterstützt Sie Subclipse beim Checkout: Ein Klick auf File | New | Other... öffnet die Auswahl der verfügbaren Projektassistenten. Mit SVN | Checkout projects from SVN erstellen Sie aus im Repository vorhandenen Dateien ein neues Eclipse-Projekt.
Möchten Sie bereits vorliegende PHP-Dateien bearbeiten, kopieren Sie das Stammverzeichnis des Projekts in den Workspace-Ordner und erstellen in Eclipse ein neues Projekt mit dem Namen des Projektordners. Klicken Sie rechts auf den Stammordner des Projekts und wählen Sie Team | Share Project, um es unter die Kontrolle der Versionsverwaltung zu stellen.
Ein neues Projekt legen Sie mit einem Rechtsklick auf den Dateibrowser an. Wählen Sie die Option New | PHP Project. Falls dass PHP Project nicht direkt im Menü New erscheint, müssen Sie eventuell den Umweg über Other... gehen. Der Versionsverwaltung fügen Sie das neue Projekt nach einem Rechtsklick über den Punkt Team | Share Project hinzu.
Ist ein Bearbeitungsschritt abgeschlossen, übergibt ein Commit die Änderungen an das Repository: Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner und wählen Sie Team | Commit (Abbildung 3). Jede in einem Commit erstellte Version lässt sich mit einem Kommentar versehen. Um die Änderungen auch später noch nachvollziehen zu können, sollten Sie diese Möglichkeit nutzen.
Haben Sie eine neue Datei erstellt, dann müssen Sie diese explizit unter die Kontrolle von SVN stellen. Setzen Sie dazu das Häkchen vor dem Dateinamen; der Status ändert sich dabei auf added.