Salix OS ist eine auf Slackware basierende Linuxdistribution. Sie wurde im Sommer 2009 von ehemaligen Zenwalk-Entwicklern gegründet, die sich neu orientieren wollten. Salix OS möchte so nah wie möglich an der Mutterdistribution Slackware sein und folgt dem KISS-Prinzip („Keep it simple and stupid“).
Die starke Anbindung an Slackware bedeutet, dass Salix voll rückwärtskompatibel zu Slackware ist (die Salix-Paketquellen können auch in jedem Slackware-System genutzt werden) und dass das Installations-ISO nur eine Anwendung für jede Aufgabe enthält.
Im Gegensatz zu Slackware richtet sich Salix aber nicht nur an den Linux-Profi. Die Installation nutzt zwar ebenfalls einen Ncurses basierten Textinstaller, er wurde aber auf die nötigsten Schritte reduziert und stark vereinfacht.
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Installation
Nach Auswahl des Tastaturlayouts kann die Festplatte mit cfdisk
partitioniert werden. Eine Option zum automatischen partitionieren steht natürlich ebenfalls zur Verfügung. Im nächsten Schritt werden die Partitionen formatiert und man wählt eine der drei Installationsarten (es müssen also keine Einzelpakete ausgewählt werden):
- 1. Full: Alle Bestandteile des ISOs werden installiert. Dies beinhaltet die Xfce-Desktopumgebung, den Firefox Web-Browser und Claws-mail Email-Klienten, das vollständige Büropaket OpenOffice.org, eine Java-Laufzeitumgebung, den Totem Medienspieler und Exaile Musikmanager, das Gslapt Paketverwaltungssystem und viele weitere Anwendungen.
- 2. Basic: Hier wird nur die Xfce-Desktopumgebung installiert, mit dem Firefox Web-Browser und dem Gslapt Paketverwaltungssystem.
- 3. Core: Nur das wirklich Notwendige für den Start eines reinen Konsolensystems wird installiert. Geeignet für fortgeschrittene Anwender, die ihre Installation für bestimmte Einsatzbereiche anpassen wollen, zum Beispiel als Webserver, als Fileserver etc.

Am Schluss der Installation werden noch ein paar Einstellungen wie Zeitzone und Sprache vorgenommen und die Benutzer angelegt. Nach einem Neustart kann man sich am GDM einloggen und das System mit seinem Xfce-Desktop benutzen.

Paketmanager
Slackware benutzt das einfach gehaltene .txz
-Paketformat. Dabei handelt es sich um komprimierte Tar-Archive. Salix stellt den Paketen noch .dep
-Dateien zur Seite, um Abhängigkeitsinformationen zur ermöglichen. Als Paketmanager zur Verwaltung von Online-Paketquellen kommt slapt-get
mit der grafischen Oberfläche gslapt zum Einsatz. Slapt-get ist an das von Debian bekannte apt-get
angelehnt. Umsteiger sollten also nach kurzer Gewöhnungsphase damit gut klarkommen. Außerdem wurden die in Shellskript geschrieben Slackware pkgtools
durch das wesentlich schnellere spkg
ersetzt. Paketupgrades sind also im Vergleich zu Slackware rasend schnell. Aber keine Angst: Es stehen natürlich Wrapper-Skripte zur Verfügung, so dass Slackware-Nutzer die gewohnten Befehle wie installpkg
auch weiterhin zur Paketverwaltung benutzen können.

slapt-get
.Salix-Tools
Zur Systemverwaltung bietet Salix eine handvoll selbst entwickelter Werkzeuge, die die wichtigen Aufgaben abdecken. Sie sind sowohl als Konsolenprogramm, als auch mit graphischer Oberfläche verfügbar. Außerdem wird großer Wert auf Internationalisierung gelegt, das heißt alle Werkzeuge sind auch in deutsch benutzbar und die Entwickler laden ausdrücklich dazu ein, bei der Übersetzung in andere Sprachen behilflich zu sein. Dazu wurde extra ein Projekt auf Transifex angelegt [1].

Die Live-Version
Neben dem normalen Installations-ISO für 32 und 64 Bit ist seit kurzem auch eine Live Version verfügbar. Sie bietet einen persistenten Modus, bei dem die persönliche Daten im Live-Modus auf einem tragbaren Speichermedium (zum Beispiel einen USB-Stick) ausgelagert werden können, so dass sie auch nach einem Neustart wieder zur Verfügung stehen. Natürlich ist es auch möglich die Live-Version auf Festplatte zu installieren. Dazu wurde ein eigener, grafischer Installer entwickelt.
Verfügbarkeit
Sämtliche Versionen können von der Salix-OS-Homepage [2] bezogen werden. Downloads sind als Torrents und über die Sourceforge-Mirrors möglich. Außerdem findet sich dort eine Seite, die über das aktuelle Salix-Team Auskunft gibt. Momentan kommen die meisten Entwickler aus Frankreich, Griechenland und Deutschland. Das Team ist aufgeschlossen und freut sich immer über neue Unterstützung oder konstruktive Kritik. Wer sich für Salix OS mehr interessiert, kann gerne einen Blick ins Forum oder die Chaträume riskieren [3].
Infos
[1] Übersetzungen: http://www.transifex.net/projects/p/salix/
[2] Projekt Homepage: http://www.salixos.org
[3] Foren und Chaträume: http://www.salixos.org/wiki/index.php?title=Community
[4] Details zur Aktion „Mein Linux“: http://www.linux-community.de/Internal/User-Blogs/Aus-dem-Leben-eines-Hardware-Redakteurs/Mein-Linux
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3 Kommentare auf "Mein Linux: Salix OS"
[1] http://www.transifex.net/projects/p/salix/
[2] http://www.salixos.org/
KISS heißt nicht »Keep it simple and stupid«, sondern »Keep it simple, stupid«
Ist IMHO beides möglich. Und andere Möglichkeiten gibt es auch noch!