Acer Aspire R3600 Revo mit Nvidia Ion im schicken Design
Stromsparender Atom-PC fürs Wohnzimmer
Mit dem Aspire R3600 Revo bringt Acer für 299 Euro UVP den ersten Rechner überhaupt mit Nvidia Ion-Chipsatzgrafik heraus. Der Mini-Rechner im schicken Gehäuse mit gerade mal einem Liter Volumen (180 x 180 x 30 mm) ist primär für Home-Entertainment gedacht, kann jedoch auch als günstiger Bürorechner dienen. Der leistungsschwache, aber stromsparende 1.6GHz-Atom-230-Prozessor genügt für die meisten Tätigkeiten, und dank der dramatisch leistungsfähigeren Nvidia-Grafik können nun auch diverse Grafikaufgaben beschleunigt werden, beispielsweise HD-Videowiedergabe im sehr rechenintensiven H.264-Codec.
Aufgrund der primär anvisierten Home-Cinema-Einsatzumgebung stattet Acer den Revo dann auch entsprechend aus: Mittels eSATA-Anschluss und Gigabit-Ethernet kann der Revo schnell auf Medienarchive zugreifen, eine HDMI-Buchse erschließt dem Revo alle Flachbildschirme als Ausgabegerät. Sechs USB-2.0-Ports (zwei vorne, vier hinten) bieten ausreichend Anschlussmöglichkeiten, über den integrierten 4-in-1 Kartenleser können Inhalte von Camcorder oder Digitalkamera schnell auf den Bildschirm gebracht werden. Dank mitgeliefertem VESA-mount-Kit verschwindet der Winzling wenn gewünscht problemlos hinter den Flachbildschirm, mit 801.2b/g WLAN kann der Revo sich ins Heim-Funknetz einklinken. 2 GB Dual-Channel DDR2-SDRAM (4GB maximal) in der Standardausstattung ist ordentlich, die in der Basiskonfiguration nur 160 GByte große 2,5"-Festplatte wirkt im Vergleich dazu etwas klein dimensioniert. Wer nur über einen älteren Monitor verfügt wird sich freuen, dass auch ein VGA-Anschluss vorhanden ist. Ein optisches Laufwerk fehlt, kann aber per USB angeschlossen werden.
Unklar ist die Audio-Unterstützung: Neben dem integrierten Mikrofon und Kopfhöreranschluss nennt Acer etwas kryptisch "High Definitiion Audio" als Feature, wohingegen erste Tests das Fehlen eines Digital-Audioausgangs explizit bemängeln. Es besteht jedoch die Möglichkeit dass der Digital-Ton nur über HDMI ausgegeben wird, denn die Tester verwendeten anscheinend einen DVI-Monitor mit HDMI-DVI-Adapter - wobei der Ton verloren geht. Der Fudzilla-Test bestätigt, dass der Revo äußerst stromsparend arbeitet (20 Watt im Leerlauf, im schlimmsten Fall 26 Watt), bemängelt allerdings einen angeblich sehr lauten zu klein dimensionierten Lüfter.
Obwohl man von dem auch als Geforce 9300 (ein abgespeckter 9400) oder MCP79 bezeichneten Nvidia-Grafikchip im Mini-PCI-Express-Slot sicher keine Wunder gemessen an aktuellen Top-Grafikkarten erwarten darf, bietet er doch deutlich mehr Leistung als die sonst übliche Intel-Chipsatzgrafik. Grafisch weniger anspruchsvolle und ältere Spiele sollten damit eigentlich funktionieren - und falls nicht, düefte sich hier eher der Atom als Bremsklotz erweisen als die Nvidia-Grafik.
Ausgeliefert wird der Rechner dank der besseren Grafik für Atom-Rechner untypisch mit Windows Vista, eine Linux-Version bietet Acer nicht an. Mit VDPAU-Videobeschleunigung unter Linux und mit MythTV beziehungsweise XBMC sollte sich der Revo jedoch hervorragend in ein vielseitiges, aber strom- und platzsparendes Linux-basiertes Entertainmentcenter verwandeln lassen, wir werden dies im Testlabor prüfen.