Leserbriefe
Falsches Rennen
LU 08/2008, S. 84: Der Artikel über Programmierung mit OpenMP war sehr interessant und informativ. An einer Stelle hat sich aber wohl ein Fehler eingeschlichen: Auf Seite 87 wird beschrieben, wie bei Race-Conditions die einzelnen Threads Werte in Registern überschreiben können und dann die Funktion falsche Ergebnisse zurückliefert. Die unterschiedlichen Threads (hier Thread 1 und 2) werden aber in der Regel auf verschiedenen CPU-Kernen ausgeführt, die bei heutigen Prozessoren jeweils eigene Registersätze aufweisen.
Die Race-Condition besteht also nicht darin, dass zwei Threads gegenseitig die Ergebnisse in den Registern überschreiben, sondern beim Zurückschreiben ins RAM. Das liegt in Listing 3 daran, dass die Variable summe
als shared
deklariert wird (mit summe
als private
lässt sich die Berechnung nicht parallelisieren). Den Ausweg liefert dann, wie korrekt angegeben, das Statement #pragma omp critical (summierung)
, wodurch immer nur ein Thread den Lese/Schreibzugriff auf summe
erhält. Michael Bayer
Pro und Kontra
LU 09/2008, S. 5: Ich habe mich sehr über das Editorial der Ausgabe 09 gefreut. Den Ärger, dass Computerhersteller sich in Anzeigen für Windows (und dann auch noch Vista) aussprechen, kenne ich. Neulich fiel mir das bei HP auf – dabei dachte ich, dass HP zumindest teilweise Linux unterstützt (siehe etwa das Druckertreiber-Projekt). Aber ich habe den Eindruck, dass kurzfristige Ersparnisse und Abhängigkeiten stärker wirken als eine strategische Ausrichtung. Na hoffen wir, dass es bei IBM anders ist. Dr. Matthias Stiehler
LU 09/2008, S. 5: So ganz kann ich Ihr "Abwatschen" von Asus im Editorial nicht nachvollziehen. Asus empfiehlt Vista Home Premium für Notebooks, Waschmaschinenhersteller empfehlen Persil. Sprich: Der so propagierte Hersteller beteiligt sich an den Kosten der Kampagne, was natürlich einen Kostenvorteil für den Werbenden bedeutet. Da geht es um Marketing und nicht um technische Realitäten.
Ich frage mich, wie die Kommentare zu "Asus empfiehlt Xandros" oder "Dell empfiehlt Ubuntu" ausfallen würden. Das gäbe wohl nur einen Streit ums Thema "Warum empfehlen die nicht meine Lieblingsdistribution?". Da ist es doch allemal besser, wenn die bösen Hersteller Vista empfehlen und man sie publikumswirksam im Editorial zum Sommerloch versenken kann. Rainer Koenig