GParted und Clonezilla im Duo auf einer Live-CD
Mit vereinten Kräften
README
GParted und Clonezilla haben seit Jahren in der Linux-Welt einen festen Platz als Tools zum Partionieren und Sichern von Datenbereichen. Die Heft-CD enthält ein Live-System, welches beide Systeme vereint. Dieser Beitrag gibt Hinweis, die beim Einsatz des kombinierten Systems helfen, das optimale Ergebnis zu erzielen.
Live-CDs für Linux gibt es mittlerweile zu Hauf. Auch Reparatur-Kits auf Linux-Basis mit unterschiedlichem Schwerpunkt vom Aufspüren etwaiger Viren bis hin zum Zugriff auf die Dateisysteme zwecks Datenrettung gehören mittlerweile zum guten Ton. Eher zum großflächigen Datensichern und dem Vorbereiten eines Rechners auf künftige Linux- oder Windows-Installationen dient das GParted-Clonezilla-Livesystem [1] auf der Heft-CD in dieser Ausgabe.
Es vereint die beiden Tools GParted [2] und Clonezilla [3] auf einem gemeinsamen Datenträger, wobei GParted das bekannte Partitionierungswerkzeug darstellt und Sie mit Clonezilla ganze Festplattenpartitionen auf ein externes USB-Laufwerk oder über Netzwerk per SSH oder Samba sichern. Mit der CD erhalten Sie die neueste Version 1.9, die Ihnen das Einrichten einer Festplatte oder das Sichern von Daten kinderleicht macht.
Bootmenü
Haben Sie im BIOS des Rechners die Bootreihenfolge so geändert, dass der Rechner von der Heft-CD bootet, startet automatisch der Bootmanager Grub in Version 0.97 und bietet eine ganze Reihe von Bootoptionen an. Die zwei Wichtigsten finden Sie unter den Einträgen GParted-liveCD 0.3.4-7 und Clonezilla live 1.0.2-5. Außerdem erlaubt Grub das Booten vom MBR verschiedener installierter Platten sowie verschiedenen Partitionen.
Mit [E] editieren Sie die vorgegebenen Bootparameter; ein Druck auf [C] erlaubt den Zugriff auf Grub per Kommandozeile. Anwender, die sich in der Grub-Syntax nicht fit fühlen, kommen meist mit den Standardvorgaben der beiden genannten Booteinträge ohne Schwierigkeiten zum Ziel, solange der Computer die bescheidenen Mindestanforderungen eines mit 500 MHz getakteten Celeron und 64 MB Arbeitsspeicher erfüllt. Leider halten die Entwickler die gesamte Live-CD, bis auf wenige Menüeinträge im Programm GParted, in Englisch und Taiwanesisch.
GParted Live-CD
Nutzen Sie den oben genannten GParted-Eintrag, startet ein abgespecktes Gentoo-Linux mit dem schlanken Fenstermanager Fluxbox (Abbildung 1). Vorher sollten Sie jedoch auf die Fragen nach Tastaturlayout und Landessprache mit der Eingabe von 10
Antworten, um beides an deutsche Verhältnisse anzupassen. Das System lädt das eigentliche Programm GParted automatisch beim Start. Es liegt in der Version 0.3.4-7 vor.
Leider steht einem intuitiven Benutzerinterface ein deutsch-englisches Sprachgewirr im Weg. Menüleiste und Hauptfenster sind in deutsch gehalten, wogegen sämtliche Menüeinträge englisch daherkommen. Wen diese Sprachbarriere jedoch nicht abschreckt, der findet in dem Tool GParted ein sehr gutes und leicht verständliches Partitionierungswerkzeug.
Am rechten Rand der Werkzeugleiste befindet sich der Auswahlschalter zum Wechseln der angeschlossenen Laufwerke. Die einzelnen Partitionen der jeweiligen Festplatte zeigt das Programm einmal in einer grafischen Übersicht unter der Werkzeugleiste und auch in Tabellenform mit genaueren Angaben zur Partition an. Dabei unterstützt die Software die Dateisysteme Ext2, Ext3, FAT16, FAT32, HFS, JFS, NTFS, Reiser4, ReiserFS, sowie XFS.
Sie erreichen alle möglichen Funktionen über das Kontextmenü beim Klick auf eine Partition oder einen freien Bereich. Dabei zeigt das Menü nur die Funktionen an, die in einem bestimmten Kontext möglich sind. Alle anderen bleiben einfach deaktiviert, um unnötige Fehlermeldungen zu vermeiden.
Nachträglich angeschlossene Laufwerke, wie beispielsweise ein gerade eingesteckter USB-Stick, erkennt GParted nach dem Aktualisieren der Geräteliste. Dies erledigen Sie über den Menüeintrag GParted | Refresh Devices oder die Tastenkombination [Strg]+[R]. Sämtliche Aktionen zeigt GParted sofort in einer Liste an. Das dient aber nur der Übersicht über die zu erledigenden Aufgaben. Erst nach einem Klick auf das Icon Apply arbeitet die Software die Liste wirklich ab.