Einen gravierenden Überarbeitungsprozess durchlief der Datei-Manager Nautilus. Hier speckten die Entwickler die Software nochmals ab und änderten die Navigation. In der neuen Version öffnet sich nun für jedes Verzeichnis ein neues Fenster.
Dabei merkt sich der File-Manager die Position und das Verzeichnis und öffnet zu einem späteren Zeitpunkt das gleiche Verzeichnis an derselben Stelle. Wer mit dem objektorientierten Ansatz nicht zurechtkommt, stellt in der Konfiguration einfach das alte Verhalten wieder her.
Die endgültige Version der Desktop-Umgebung ist für den Frühsommer dieses Jahres geplant.
Gimp 2.0 fertiggestellt
Das Bildbearbeitungsprogramm Gimp (http://www.gimp.org) ist in der Version 2.0 erschienen. Mitte März stellten die Entwickler nach vier Vorabversionen das finale Release fertig. Ins Auge fällt hier besonders das neue Aussehen, das durch die Verwendung von neuen Container-Elementen an Übersicht gewinnt.
Wie von anderen Programmen bekannt, verfügt jedes Bildfenster über ein eigenes Menü. Darüberhinaus verbesserten die Entwickler die Textunterstützung durch eine erweiterte Schriftauswahlfunktion. Die lang erwartete Farbauswahl mit Vierfarb-Unterstützung (CMYK) ist endlich Bestandteil des Funktionsumfangs.
Bloggen ohne Browser
Da sich Internet-Journale, sogenannte Blogs, steigender Beliebheit erfreuen, verwundert es nicht, dass neben zahlreichen Web-basierten Verwaltungssystemen mit BlogGTK auch ein Browser-unabhängiges Verwaltungsprogramm existiert.
Augenblicklich unterstützt BlogGTK die Journaling-Systeme Movable Type, pMachine sowie den Klassiker Blogger. Dabei verfasst oder ändert der Anwender seine Nachrichten bequem offline und lädt diese anschließend hoch. Bei Bedarf lässt sich ein Proxy-Server einstellen.
Zur Formatierung des Inhalts steht dem Benutzer der komplette HTML-Sprachschatz zur Verfügung. Darüber hinaus kann der Anwender eigene Tags definieren. Eine integrierte Rechtschreibkontrolle sorgt für fehlerfreie Formulierungen im elektronischen Tagebuch.
In der jetzt erschienenen Version 0.96 wurden die Bearbeitungsmöglichkeiten nochmals verbessert, die Eingabefelder erweitert und Fehler in der Oberfläche behoben. Zur Zeit ist das Programm nur im Quellcode oder als Debian-Archiv verfügbar.
Rechenschieber
Der Galculator ist mehr als ein einfacher Taschenrechner: Neben den üblichen Grundrechenarten beherrscht das Programm die umgekehrte polnische Notation sowie das Rechnen mit selbstdefinierten Formeln.
Im sogenannten wissenschaftlichen Modus stehen dem Anwender noch weitere Funktionen wie beispielsweise Fakultät, Logarithmus, Sinus oder Cosinus zur Verfügung. Freidefinierbare Konstanten und logische Verknüpfungen runden den Funktionsumfang ab.
In der aktuellen Version 1.2.1 kann man Formeln frei eingeben. Darüberhinaus hat sich die Lokalisierung verbessert; kleinere Fehler wurden beseitigt.
Gsendmail bringt kleine Nachrichten auf den Weg
Wer eine kurze E-Mail versenden möchte, ohne den Mail-Client zu starten oder Sendmail via Kommandozeilenparameter anzusteuern, für den ist GSendmail genau das Richtige. Ursprünglich sollte das Programm als Addon reinen Browsern wie beispielsweise Firefox den Mail-Versand via Mailto-Statement ermöglichen.
Durch seine Kommandozeilen-Schnittstelle lässt es sich jedoch auch problemlos in eigene Skripte oder Programme integrieren. Dabei gibt sich Gsendmail mit wenigen Ressourcen zufrieden, allerdings sollte niemand einen vollwertigen Mailer erwarten.
Das grafische Front-End bietet lediglich rudimentäre Mail-Funktionen. HTML-Unterstützung oder ein Adressbuch sowie die Möglichkeit, Anhänge zu verschicken, sucht man hier vergebens. Einziger Komfort: Das Programm ermittelt die Absenderadresse aus den Umgebungsvariablen. Für kurze Postings und Systemnachrichten reicht dies jedoch allemal.
Die aktuelle Version 1.3 der Software korrigiert einige Fehler und liegt als Quellcode im Tar-Archiv vor. Fertige Pakete für die gängigen Distributionen gibt es nicht. Obwohl die Projektseite die Pakete Gnome 1.0 und GTK 1.2 als Voraussetzungen nennt, läuft die Software auch mit höheren Versionen der Desktop-Umgebung und der Bibliothek. (Uwe Vollbracht/agr)