emailrelay, Mails einfach durch gereicht
Wer schon mal die heimischen PCs vernetzt hat, um gemeinsam eine Einwahlverbindung zu nutzen, kennt das Szenario: Alle Nutzer holen selbst ihre Mails beim jeweiligen Provider ab und senden kurze Zeit später die Antworten. Da jeder Verbindungsaufbau Geld kostet, liegt die Idee nahe, alle Mails in einem Zug zu holen und die bis dato vorliegenden Antworten bei dieser Gelegenheit direkt zu verschicken. Für gewöhnlich ist dies das Einsatzgebiet eines Mail-Servers, was aber in einem Heimnetzwerk bedeutet, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Ein Mail-Relayer genügt für die meisten privaten Netzwerke völlig und ist dabei schnell und einfach konfiguriert.
emailrelay (http://emailrelay.sourceforge.net/) ist ein solches Weiterleitungsprogramm für das SMTP-Protokoll. Alle Mails werden entweder direkt an den entsprechenden Mail-Server des Providers weitergegeben oder bis zum nächsten Verbindungsaufbau in einer Datei zwischengelagert. Die lokale Verteilung von Mails beherrscht emailrelay jedoch nicht. Nichtsdestotrotz eignet es sich zur Verwendung mit Programmen wie mail oder mutt, die keine eigene SMTP-Unterstützung enthalten. Hier spart man sich die Konfiguration von Sendmail oder Postfix. Im Vergleich zu diesen beiden Mail-Servern erfolgt die Konfiguration von emailrelay schnell und einfach via Kommandozeilenparameter. Neben den zur Mail-Weiterleitung relevanten Optionen wird auch die Benutzer-Authentifizierung mit SMTP-Auth sowohl Server- als auch Client-seitig unterstützt. Alle dazu notwendigen Daten legt das Programm in einer separaten Datei ab.
Das Weiterleiten an Provider wie GMX oder Yahoo, die vor dem Entgegennehmen der Mails eine Anmeldung verlangen, ist somit auch kein Problem. Eine weitere interessante Funktion ist eine Schnittstelle zur Fernwartung via Telnet. Im Augenblick unterstützt sie jedoch nur das Leeren der Mail-Warteschlange sowie eine Info-Funktion. Weitere Funktionen sind aber in Planung. Alles in allem ist emailrelay ein nützliches Tool und ideal für all jene, die zur Mail-Weiterleitung keinen Mail-Server einsetzen wollen.
pisg, die IRC-Statistik
Zu vielen Web-Seiten, egal ob Entwicklergruppe oder Fan-Club, gehört heute auch ein entsprechender IRC-Channel. Schließlich will man über gemeinsame Projekte oder Interessen auch in Echtzeit diskutieren. Ein besonderes Goodie der meisten Channel-Betreiber ist dabei die Channel-Statistik. Neben wichtigen Informationen kann der IRC-Teilnehmer sehen, wann im Channel am meisten los ist und wer das größte Mitteilungsbedürfnis hat.
Zur Erstellung derartiger Statistiken eignet sich pisg (Perl IRC Statistics Generator, http://pisg.sourceforge.net/), das aus den Log-Dateien 30 verschiedener IRC-Programme und Bots Statistiken generieren kann. Was dabei die jeweilige Statistik enthalten soll, lässt sich mit einer XML-Konfigurationsdatei festlegen. Von Standardwerten wie einer Zeitschablone bis zur Anzahl der Rauswürfe können verschiedenste Daten in die Statistik integriert werden. Das Ergebnis ist eine HTML-Datei, die man dann in die eigene Web-Seite einbauen kann. Damit diese in Layout und Farbwahl zum Rest der Netzpräsenz passt, kann der Nutzer bei der Konfiguration durch Angabe der zu verwendenden Sprache und mit Cascading Style Sheets die Ausgabe nach seinen Wünschen gestalten. Wer die Statistik aktuell halten möchte, startet pisg bequem via cron. Die Channel-Teilnehmer wissen es sicher zu schätzen.