Remote-Desktops mit NoMachine (NX 4)
Rechnerfreigabe mit NX 4
Zwei oder mehr PCs in der eigenen Wohnung sind heute keine Seltenheit. Sogar der eigene Home-Server hält in vielen Privathaushalten oder WGs Einzug und ermöglicht etwa das Bereitstellen von Laufwerkfreigaben. Die Fileserver-Funktion ist zwar bei Home-Servern schon wieder auf dem Rückzug, weil heute jeder Router und jedes Home-NAS entsprechende Funktionen bieten, aber als Streaming-Server für Fotos oder Multimediainhalte verrichten viele Linux-Server in Kellern und Home-Offices ihren Dienst. Hierbei handelt es sich zwar hinsichtlich der Hardware und des verwendeten Betriebssystems – wir unterstellen ein Linux mit KDE-Desktop – nicht wirklich um Server, aber wann immer Sie im eigenen Heimnetzwerk auf den Desktop eines anderen Linux-PCs zugreifen möchten, geht das problemlos mit Tools wie VNC, krfb oder dem hier vorgestellten NoMachine für Linux.
Einsatzzwecke gibt es viele: Neben dem erwähnten Fernsteuern des grafischen Desktops eines Linux-PCs im Keller oder Nebenzimmer kann die Funktion auch nützlich sein, einem anderen Nutzer oder Familienmitglied grafische Hilfestellung zu geben.
Was bedeutet Remote-Unterstützung?
Windows unterscheidet sogar in der Systemsteuerung Systemsteuerung\System und Sicherheit\System bei Erweiterte Systemeigenschaften im Reiter Remote explizit zwischen "Remoteunterstützung" und "Remote-Desktop". Erstere sieht vor, eine anderen Nutzer zur Verwendung des eigenen freigegebenen Desktops einzuladen (oder umgekehrt). Die Funktion kann zum Beispiel verwendet werden, um einen anderen Nutzer bei einem Problem zu helfen. Wir befassen uns im Beitrag dagegen vor allem mit der Funktion "Remote Desktop", um den eigenen Rechner fernsteuern zu können.
Bei Windows kommt für beide Funktionen das proprietäre Remote-Desktop-Protokoll (RDP) zum Einsatz. Das ist im Gegensatz zum offenen Open-Source-Standard VNC einigermaßen performant und sicher, da es anders als VNC von Haus aus eine Authentifizierung verlangt. Auch die KDE-Desktopfreigabe mit krfb basiert auf VNC. Performance und Sicherheit sind zwar im eigenen lokalen Netz zweitrangig, trotzdem ist eine Remote-Desktop-Verbindung via krfb/VNC heute nicht mehr zeitgemäß. Das gilt besonders dann, wenn Sie Ihre Remote-Desktop-Verbindung ab und an auch über das Internet nutzen möchten.
Das NX-Protokoll
Als leistungsfähige und einfach zu handhabende Alternative bietet sich die Terminalserver-Software NX des Herstellers NoMachine an, die auf dem gleichnamigen, ebenfalls von NoMachine entwickelten NX-Protokoll basiert. NX-Verbindungen erzeugen vergleichsweise wenig Netzwerkverkehr und sind damit auch für langsamere Internetzugänge geeignet, weil NX den kompletten Datenverkehr komprimiert, für bereits übertragende Daten einen Cache verwendet und die so genannte Round Trip Time zwischen Client und Server verringert. Damit ist sogar ein flüssiges Arbeiten mit ISDN- oder Modemverbindungen mit 40 kBit/s oder weniger möglich.