Multimedia und 3D
In der Grundeinstellung bringt Kubuntu keine Programme für die Wiedergabe von MP3-Dateien mit. Amarok zeigt aber ein Hinweisfenster an, wenn Sie versuchen, ein MP3-Stück abzuspielen, und bietet an, die benötigte Software zu installieren, was in den Tests auch problemlos funktioniert hat. Besteht keine Internetverbindung, zeigt der Codec-Installer eine Fehlermeldung an und weist darauf hin, welches Paket man von Hand installieren soll. Sondertasten für die Lautstärkeregelung bindet Kubuntu automatisch ein.
Als Medienwiedergabe kommt Dragon Player zum Einsatz. Das neue Videoabspielprogramm von KDE 4 löst damitKaffeine ab, kann dieses jedoch nicht komplett ersetzen. Es beherrscht unter anderem keine DVB-T-Wiedergabe. Ein einfaches Nachinstallieren von Codecs, wie unter dem Gnome-Desktop oder bei Amarok, fehlt für Dragon, der Player zeigt bei nicht unterstützten Medienformaten lediglich ein schwarzes Fenster an. Haben Sie das Paket libxine1-ffmpeg
bereits über Amarok oder von Hand installiert, spielt Dragon über die Xine-Bibliothek jedoch sehr viele Mediaformate ab, darunter auch per CSS verschlüsselte DVD-Filme. Kaffeine fehlt bei einer Standardinstallation, auch den Klassiker unter den Bildbearbeitungsprogrammen – Gimp – sucht der Benutzer vergebens. Hier hätten die Entwickler wenigstens die KDE-Alternative Krita aus der KOffice-Suite installieren können.
Systemtools
Eine Schaltzentrale ähnlich wie YaST unter OpenSuse fehlt Kubuntu. Über die Systemeinstellungen aus dem Hauptmenü lassen sich zwar auch einige administrative Aufgaben vornehmen, diese beschränken sich jedoch weitgehend auf den KDE-Desktop. Für nicht automatisch erkannte Hardware bietet Kubuntu somit keine grafischen Einstellungsmöglichkeiten.
Als Paketmanager benutzt Kubuntu das eigens für die KDE-Version entwickelte Frontend Adept (Abbildung 6). Wie in den Vorgängerversionen haben es die Entwickler auch dieses Mal nicht geschafft, das Programm zu lokalisieren, Adept zeigt deshalb vermischt englische und deutsche Menüpunkte an.
Wie bei den meisten Debian-Systemen üblich, frischt Adept beim Start die Liste der verfügbaren Pakete nicht auf. Ein Nutzer, der das System ohne Internetverbindung installiert hat, findet so nur die Pakete, die sich auf dem Installationsmedium befinden. Auf die Idee, aus dem Adept-Menü den Eintrag Fetch package list auszuwählen, muss man erst einmal kommen, vorausgesetzt man verfügt über die nötigen Englischkenntnisse.
Um ein Paket einzuspielen, markieren Sie es zunächst zur Installation und klicken dann auf Preview, um an den Button Änderungen anwenden zu gelangen. Wer vorwiegend mit einem grafischen Paketmanager arbeitet, ist mit dem Gnome-Pendant Synaptic deutlich besser bedient. Neben dem eigentlichen Paketmanagement richten Sie über Adept auch die Paketquellen ein.