Die wichtigsten Änderungen von Ubuntu 9.10 alias Karmic Koala im Überblick
Unter der Haube
Bereits bei Version 9.04 ließ sich das neue Dateisystem Ext4 zur Installation auswählen. Damit konnte es aber unter gewissen Umständen zu Datenverlust kommen, sodass Ext3 das Standarddateisystem blieb. Mit 9.10 sind diese Fehler nun behoben und Ext4 ist das Standarddateisystem. Bei einem Update bleiben die Ext3-Partitionen erhalten, es gibt jedoch auch ein Migrationstool. Da die Migration eines bereits aktiv genutzten Dateisystems erfahrungsgemäß keine Performancevorteile bringen, empfehlen die Ubuntu-Entwickler, auf das Konvertieren des Dateisystems von Ext3 auf Ext4 zu verzichten und für Ext4 besser eine Neuinstallation vorzunehmen.
Ein größeres Update hat auch der Bootmanager Grub erfahren. Er kommt in der Version 2, die unter anderem auch Mac-OS-X-Systeme starten kann. Allerdings fehlen dem neuen Grub auch ein paar Features gegenüber der Vorgängerversion, darunter die Möglichkeit, den Bootloader per Passwort zu schützen. Bei einem Update bleibt deshalb der "alte" Grub bestehen.
Viele Nutzer hatten unter Ubuntu 9.04 mit Problemen bei Rechnern mit Intel-Grafik zu kämpfen. Diese Probleme hat Canonical mit der Umstellung des Grafikbeschleunigungsmodus "EXA" auf das aktuelle "UXA" behoben und dank Kernel 2.6.31 zugleich den Kernel-Mode-Settings-Support eingeführt. Nutzer von Rechnern mit Intel-Grafik kommen deshalb in den Genuss eines komplett flickerfreien Bootvorgangs.
Haben Sie bei der Installation den automatischen Login gewählt, dann werden Sie eine weitere Neuerung auf dem Desktop gar nicht groß bemerken: Canonical hat für diese Version den Login-Maganger gdm
durch eine komplett neue Version ersetzt. GDM 2 unterstützt allerdings noch keine zusätzlichen Themes, sodass Freunde von speziellen grafischen Login-Bildschirmen mit Ubuntu 9.10 erst mal auf Themes-Unterstützung warten müssen.
Und vieles mehr
Neben diesen Änderungen hat die Distribution durch zahlreiche Versionssprünge sehr viele neue Features bekommen und fühlt sich nicht nur beim Booten sondern generell schneller an. Zudem besteht Ubuntu nicht nur aus Gnome sondern es gibt noch zahlreiche Schwesterprojekte wie Kubuntu, Xubuntu, Mythbuntu und Edubuntu, um nur die populärsten zu nennen. In jeder der genannten Versionen treffen Sie weitere interessante Neuerungen an.
P.S. Wer die neue Version mit etwas Süßem feiern möchte: für die besten Beiträge auf der LinuxCommunity gibt es weiterhin 6 Dosen Ubuntu Cola!